Europäischer Biber

Der europäische Biber (Castor fiber) war für die PP Naturschutzgruppe Hunziken und insbesondere die Kids-Bibergruppe von Anfang an DAS Säugetier, das es in Hunziken zu beobachten und zu schützen galt. Mit dem Biberfachmann Kaspar Klopfstein lernte die Naturschutzgruppe auf Exkursionen , den Bibergruppe-Nachmittagen, -Wochenenden und -Beobachtungen dieses beeindruckende Säugetier kennen, welches wie kein anderes die Gewässerläufe in Hunziken gestaltet und neue Lebensräume für viele andere Lebewesen schafft. Die Bibergruppe legte auch „Biberschutzgebiete“ fest, in denen die Kids auch Weiden steckte. Die Biber bedankten sich bereits im ersten Bibergruppe-Jahr mit einem neuen Damm mitten in einem der Biberschutzgebiete. Heute sind die „Biberschutzgebiete“ zu wunderbaren, ökologisch wertvollen kleinen Landschaften mit geänderten Wasserläufen geworden.

In Hunziken sind die „Schäden“, welche die Biber verursachen, geradezu erwünscht. Es war auch der Biber, welcher den Anlass dazu setzte, dass sich „Natur Hunziken“ ab 2017 für ein Jagdverbot auf dem gesamten Gelände der Dr. Werner Sidler Stiftung in Rubigen einzusetzen begann. Mit der geplanten Revision des eidg. Jagdgesetzes war auch zu befürchten, dass der Bundesrat dereinst die Jagd auf Biber zulassen würde – und dies wollten die Biber-Ranger der Kids-Bibergruppe unbedingt verhindern. Die Befürchtungen der Kids der Bibergruppe waren denn auch sehr konkret: manchmal mussten sie es an Samstagnachmittagen hinnehmen, dass in nächster Nähe geschossen wurde, wenn sie im Auenwald unterwegs waren. Die Jagd auf Biber sollte nun aber auf lange Sicht hinaus ausgeschlossen sein: im Jahr 2020 beschloss der Gemeinderat von Rubigen, beim Kanton zu beantragen, dass das gesamte Naturgelände Hunzigen zum Wildschutzgebiet zu erklären sei.

In Hunziken gibt es mittlerweile kein Gewässer mehr, um welches keine Biberspuren zu finden sind. Selbst wenn Biber ausserhalb von Hunziken dereinst zur jagdbaren Art erklärt werden sollten, werden sie hier stets ein 43 Hektar grosses Refugium mit verschiedenen Wasserläufen finden. Und menschliche Freundinne und Freunde, die sich für sie einsetzen.

(Bilder: Bibergruppe/K. Klopfstein/L. Hirni)

Biber: Jungtier in der Hunzigenau vor der „Biberinsel“. Es kann zwar schon tauchen, ist aber aufgrund seines Körperbaus noch häufiger an der Wasseroberfläche als seine Eltern oder die Vorjahresgeschwister. In knapp zwei Jahren wird es von seinen Eltern aus dem Bau geworfen werden und muss sich eine neue Heimat suchen.
Biberspuren in einem der „Biberschutzgebiete“ von Natur Hunziken.